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Amerikaner
“Ich gebe es offen zu: Es ist schon ein bisschen verrückt, dass jemand wie ich seit einigen Jahren den Titel eines altehrwürdigen deutschen Adelsgeschlechts trage. Denn ich stamme aus einfachen Verhältnissen und viele Leute würden mich allein von meiner Erscheinung wohl auch heute eher als ein „Raubein“ einschätzen. ”​ Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen kann ich sagen: Der Erwerb des Adelstitels war die beste Entscheidung meines Lebens! Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort in Wisconsin. Mein Vater war ein einfacher Fabrikarbeiter, meine Mutter Friseurin. Da Geld war immer knapp und doch hatte ich zunächst eine glückliche Kindheit. Denn ich hatte viele Freunde und wir liebten es, zusammen raus in die Natur zu gehen, zum Beispiel um zu fischen oder Baumhäuser zu bauen. Doch als ich zwölf war, ging die Firma, in der mein Vater arbeitete, pleite. Er fand zwar schnell eine neue, sogar besser bezahlte Stelle - doch die war in der großen Stadt, in Milwaukee. Und obwohl wir dort in eine recht gute Gegend zogen, war meine Kindheit von da an nicht mehr glücklich. Ich kannte niemanden und es fiel mir sehr schwer, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen. Die anderen Kinder, teils aus wohlhabenden Familien, verspotteten mich als Landei oder „Gossenkind“. Das waren Demütigungen, die man nie mehr vergisst.So wurde ich zum Außenseiter. Auch in der Schule lief es nicht so gut, ich schaffte gerade so meinen Highschool-Abschluss. Anschließend hing ich eine Zeitlang nur rum und griff immer öfter zur Flasche. Doch eines Tages packte mich mein Vater am Arm und redete mir ins Gewissen. Er sagte, dass es allein von mir selbst abhängen würde, ob ich etwas aus meinem Leben machen würde oder nicht – „nur du entscheidest, ob du ein Gewinner oder ein Verlierer sein willst“. Diese Worte habe ich mir zu Herzen genommen. Und ich habe richtig Gas gegeben: In meiner Ausbildung zum Automechaniker lernte ich mehr als alle anderen, um besser als alle anderen zu sein. Ich reparierte auch in meiner Freizeit unzählige Autos auf eigene Rechnung und sparte jeden Dollar. Schon mit Mitte zwanzig war ich Werkstattleiter und mit Anfang 30 wagte ich den Schritt in die Selbständigkeit. Es sprach sich schnell rum, dass ich etwas draufhatte und die Geschäfte liefen besser und besser. Heute bin ich Mitte Fünfzig und stolzer Besitzer von drei Autohäusern, vier Werkstätten und zwei Tankstellen mit Waschanlage. Ich habe mich dazu entschieden, ein Gewinner zu sein. Doch ich merkte, dass noch etwas fehlte. Obwohl ich seit Jahren sehr wohlhabend bin, hatte ich immer das Gefühl, dass mich die feine Gesellschaft nicht wirklich wertschätzt. Vielleicht ist das auch Einbildung, weil ich mich von ganz unten hochgearbeitet habe. Doch ich fragte mich: Wie kann ich es schaffen, dass es für jeden sofort erkennbar wird, dass ich auf der Gewinnerseite stehe? Und irgendwann bin ich darauf gekommen: Es ist der Name! Durch einen Adelstitel werden selbst die hochnäsigsten Mitmenschen vor Ehrfurcht erstarren. Und genauso war es dann auch. Wo auch immer ich bin, sobald die Menschen meinen Namen hören, haben sie viel mehr Respekt vor mir und behandeln mich bevorzugt – eben wie einen echten Gewinner. Es spielt für mich nicht die geringste Rolle, dass ich den Titel durch Adoption erworben habe, auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung. Was zählt, ist das Ergebnis. Ich bin stolz auf meinen Titel, denn ich habe ihn mir hart erarbeitet. Und meine Frau und meine beiden Kinder sehen das ebenso. Sie tragen ihren neuen Namen mit Stolz und Würde und werden ihn auch an ihre Kinder weitergeben.